FRÄSEN
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„Wo gehobelt wird, fallen Späne – wo gefräst wird auch!“

 

Vietnam Twins

Semper Fidelis

 

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Vietnam Twins

Zum Fräsen bin ich allein dadurch gekommen, dass ich gerne mit Holz arbeite und schon immer etwas für Kunstwerke mit Relief-Technik übrig hatte. Eine Oberfräse bot da genau das richtig Werkzeug mich selbst an dieser einmaligen Arbeitsmethode auszuprobieren ohne mich von meinem Lieblingsmaterial zu trennen.

Nach einem Motiv musste ich nicht lange suchen. Da ich seit 2015 viel zum Vietnamkrieg recherchiert habe, sind die Motive von meinem ersten Fräswerk vom amerikanischen Militär inspiriert. Die Filme „Apocalypse Now“ (1979) und „Platoon“ (1986) boten hier einen passenden und vor allem aufregenden Hintergrund.

 

PC-Vorlage 1. Cavalry

PC-Vorlage 25. Infantry

 

Aus den beiden Abzeichen der „25. Infantry Divison“ und der „1. Cavalry Divison“ entstand zuerst eine Vorlage am PC. Die ausgedruckte Schablone wurde anschließend zuschnitten und 1:1 mit Bleistift auf die unbehandelte MDF-Platte übertragen. In etwa 6 Stunden pro Holzplatte wurde dann die übertragene Zeichnung freihändig und in verschiedenen Tiefen gefräst. Auch das Nachbearbeiten jeder Schnittkante mit Schleifpapier hat noch mal eine Weile gedauert. Es folgten eine Grundierung mit weißer Vorstreichfarbe und der finale Anstrich in der originalen Farbgebung.

 

Grundierung 1. Cavalry

Grundierung 25. Infantry

 

So entstanden zwei Werke in einem, die mich immer wieder an die beiden Filme erinnern und daran, wie sehr mich meine Liebslingscharaktere begeistert haben. Bei „Platoon“ waren es Sergeant Elias Grodin und Staff Sergeant Robert Barnes und in „Apocalypse Now“ war es definitiv Lieutenant Bill Kilgore mit seinem unvergesslichen Satz: „Charlie don’t surf“.

 

 1. Cavalry
„Apocalypse Now“

25. Infantry
„Platoon“

 

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Semper Fidelis

Bei meinem zweiten Fräswerk ging es erneut um Krieg und Militär, diesmal aber nicht von einem fiktiven Film inspiriert, sondern durch ein Buch. Ich habe einen Roman über amerikanischen Soldaten in Vietnam mit solch einer Begeisterung gelesen, dass ich schnell von der Idee angefixt war, das Ganze visuell miteinander zu verbinden. So kam der Leitspruch des U.S. Marine Corps „Semper Fidelis“ (lat. für „immer treu“) als gefräster Schriftzug auf die Vietnam Service Medal.

 

Am Anfang stand wie immer eine erste Ideenskizze auf Papier, die am PC zu einer konkreten Maßzeichnung weiterentwickelt wurde. Etwas knifflig war es dabei, von Zoll in Zentimeter umzurechnen, da ich die Originalproportionen unbedingt beibehalten wollte. Aber dank des Grafikprogramms mit Rastereinstellung und meinem Taschenrechner hat auch das geklappt.

Ideenskizze

 

Bemaßte Zeichnung am PC

 

Unterm Strich ist es eine 70 x 19 cm große MDF-Platte geworden, die erste nach einer abgezeichneten Schablone gefräst und anschließend grundiert worden ist. Im letzten Schritt wurde die Holzplatte dann in den Farben der Vietnam Service Medal angemalt und mit einem matten Schutzlack versiegt.

 

Kunstwerk in leichter Seitenansicht

Kunstwerk in der Draufsicht

 

Die Geschichte des Vietnamkrieges hat mich lange begleitet (auch durch andere Kunstwerke, siehe Bereich Lyrik) und wann immer ich auf dies Werk schaue, erinnere ich mich nicht nur an das Buch „Matterhorn“ von Karl Martantes, das ich gelesen habe, sondern denke auch an die mehr als 14.800 Marines, die in Vietnam geblieben sind.

 

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